Der Osterglaube

2. Sonntag der Osterzeit Beim letzten Abendmahl hatten die Jünger verkündet: „Jetzt wissen wir, dass du alles weißt […]. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist.” Jesus hatte diese Behauptung eines Glaubens, der sich noch nicht mit dem Skandal des Kreuzes auseinandergesetzt hatte, demontiert: „Glaubt ihr jetzt? Die Stunde kommt […], in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus.“ Aber er hatte hinzugefügt: „Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt” (Joh 16,30-31.33). Der Glaube der Jünger ist vor Ostern unreif und naiv – in der Tat fliehen sie in der Stunde des Kreuzes und zerstreuen sich. An jenem Abend, von dem uns das heutige Evangelium berichtet (Joh 20,19-31), sehen wir sie wieder versammelt, aber immer noch voller Angst. Der vorösterliche Glaube muss sich in den österlichen Glauben verwandeln: Jesus hat die Welt besiegt! „Und das ist der Sieg, der die Welt bes...