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Es werden Posts vom April, 2024 angezeigt.

Die Rebe und der Weinstock

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  5. Sonntag der Osterzeit – B. Heute hören wir im Evangelium ein Gleichnis, das von entscheidender Bedeutung ist, um den Sinn des Christentums zu verstehen (Joh 15,1-8). Das Christentum ist sicherlich eine Lehre, aber sich zu dieser Lehre zu bekennen bedeutet noch nicht, Christ zu sein; das Christentum beinhaltet eine moralische Verpflichtung, aber diese Moral zu beachten, bedeutet noch nicht, Christ zu sein; das Christentum drückt sich in einem Kult aus, aber diesen Kult zu praktizieren bedeutet noch nicht, Christ zu sein. Christ sein bedeutet, aus Christus zu leben, wie die Rebe vom Weinstock lebt. Es bedeutet, eins mit Christus zu sein, in einer Gemeinschaft, die sich in einem gemeinsamen Fruchtbringen ausdrückt. Es bedeutet, Gegenstand des Wirkens des Vaters zu sein, der für uns Sorge trägt, weil er für Christus Sorge trägt. „Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben.” Das Bild des Weinstocks und der Reben muss in seinem ganzen sakramentalen Realismus verstanden werden: Wir sind R

Der Hirt und die bezahlten Knechte

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Vierter Sonntag der Osterzeit – B. An diesem „Sonntag des Guten Hirten“ feiert die Kirche den Weltgebetstag für geistliche Berufungen, der 1964 vom heiligen Papst Paul VI. ins Leben gerufen wurde. Das Herz des Papstes war besorgt aufgrund des Mangels an Arbeitern für die Ernte des Herrn: „Es sind wenige, im Vergleich zum gestiegenen Bedarf an pastoraler Sorge; wenige, angesichts der Erfordernisse der modernen Welt, angesichts ihrer bebenden Unruhe und ihres Bedürfnisses nach Klarheit und Licht; das alles braucht verständnisvolle, offene Meister und Väter, die auf dem Stand der Dinge sind. Es sind wenige angesichts jener, die – wenn sie auch weit weg, gleichgültig oder feindlich gestimmt sind – trotzdem im Priester ein lebendiges, untadeliges Beispiel für die Lehre wollen, die er bekennt ( Radiobotschaft zum 1. Welttag für geistliche Berufungen , 11. April 1964). Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte” (Joh 10,11.14): Es gibt keinen anderen! All diejenigen, die den pastoralen Dienst in der

Das wäre doch zu schön!?

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  Dritter Sonntag der Osterzeit - B An diesem dritten Ostersonntag betrachten wir die vier Aspekte der Auferstehung: die Tatsache, die Bedeutung, die Verkündigung, die Wirkung. Zunächst  die Tatsache : Das Evangelium (Lk 24,35-48) führt uns in den Abendmahlssaal, während die beiden Jünger von Emmaus reden und den anderen berichten, wie sie Jesus in dem Wanderer erkannten, der mit ihnen unterwegs gewesen war, der ihnen die Heilige Schrift erklärt und sich in ihnen offenbart hatte, als sie das Brot brachen. Was waren die Gefühle der Jünger an diesem Abend? Lukas berichtet uns, dass ihnen bereits am Morgen durch die Frauen die Auferstehung verkündet worden war; aber es ist leicht, den Frauen nicht zu glauben ... Dann kam sogar Simon Petrus, der Anführer, und sagte, dass ihm der auferstandene Jesus erschienen sei ... Aber die Zweifel blieben: Es ist auch schwer, den Worten eines Mannes zu glauben, wenn er allein ist... Dann diese beiden aus Emmaus: Die Sache fängt an, glaubwürdig zu werden

Friede sei mit euch!

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  Zweiter Son\ntag der Osterzeit In dieser Zeit, die von Kriegen und Zerstörung gezeichnet ist, an diesem Fest der göttlichen Barmherzigkeit, kommt uns der auferstandene Jesus entgegen und sagt dreimal: „Friede sei mit euch!“ (Joh 20,19.21.26). Die Verkündigung des Friedens kann nicht oberflächlich geschehen. Schon der Prophet Jeremia musste das zu seiner Zeit feststellen: Die Wunde meines Volkes wollen sie oberflächlich heilen, indem sie rufen: Friede, Friede! Aber kein Friede ist da (vgl. Jer 6,14; 8,11); und diese Gefahr besteht auch für uns. Es ist leicht eine vage tröstende, schwach ermutigende, faul beruhigende Verkündigung zu bringen: ja, Friede, Friede - aber kein Friede ist da. Nicht umsonst zeigt Jesus, sobald er „Friede sei mit euch“ sagt, seine Hände und seine Seite: Es handelt sich um einen Frieden, der teuer bezahlt worden ist, zum Preis seiner Wunden. Das Tagesgebet der Messe bittet heute, dass „wir immer tiefer erkennen, wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereini