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Es werden Posts vom Januar, 2024 angezeigt.

Eine neue Lehre mit Vollmacht

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  4. Sonntag im Jahreskreis – B An diesem vierten Sonntag im Jahreskreis sehen wir, wie die Botschaft Jesu die Menschen mit Staunen erfüllt, weil sie als eine neue Lehre mit Vollmacht auftritt (Mk 1, 21-28). Eine neue Lehre im Vergleich zu was? Im Vergleich zur Lehre der Schriftgelehrten, also jener Prediger, die die Leute gewohnt waren, am Sabbat in den Synagogen zu hören. Neu bedeutet nicht „inhaltlich anders“; vielmehr wurde vieles von dem, was Jesus lehrt, auch von den Schriftgelehrten gelehrt, denn wir finden es bereits im Gesetz und bei den Propheten – also in dem, was wir das Alte Testament nennen. „Neu“ steht nicht im Gegensatz zu „alt“, sondern zu „veraltet“ (vgl. 1 Joh 2,7-8). Veraltet bedeutet repetitiv, selbstverständlich, banal, angepasst – und daher „nicht einschneidend“: Eine veraltete Botschaft lässt die Dinge so, wie sie sind. Das Evangelium ist alt, aber es ist nie veraltet: Es ist immer neu und macht alles neu (vgl. Offb 21,5), es erneuert die Herzen. Es nimmt ihnen

Das nahe Reich Gottes

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3. Sonntag im Jahreskreis – B. Die Botschaft Jesu wird als „Evangelium“ bezeichnet. Aber was bedeutet das eigentlich? Wir wissen, dass dieses Wort wörtlich „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“ bedeutet. Der Inhalt dieser Nachricht, dieser Botschaft Jesu ist, dass das Reich Gottes nahe ist. „Reich Gottes“ bedeutet die Souveränität Gottes über die Welt und die Geschichte. Es bedeutet, dass Gott nicht nur „existiert“, sondern dass er „da ist“, sich um die Menschen kümmert, mitten unter uns handelt und die Fäden der Welt in seinen Händen hält. Man könnte sagen: Aber das ist nichts Neues! Dies ist schon seit der Zeit Abrahams und auch davor schon bekannt! Und doch gibt es etwas Neues, und das drückt sich vor allem in den Worten aus: „Das Reich Gottes ist nahe“. Wir beziehen uns hier auf einen Prozess des „Ankommens“, der jetzt im Gang ist und die gesamte Geschichte angeht. Die neue Nähe des Reiches, von dem Jesus spricht, und dessen Verkündigung den besonderen Aspekt seiner Botschaft aus

Er führte ihn zu Jesus

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2. Sonntag im Jahreskreis – B An diesem zweiten Sonntag im Jahreskreis geht es um das Thema der Berufung. Berufung bedeutet „Ruf Gottes“. Wenn wir existieren, dann deshalb, weil Gott uns zum Leben gerufen hat. Wenn wir an Christus glauben, dann deshalb, weil Gott uns zum Heil berufen hat. Wir sind gerufen, Christus nachzufolgen. Wir alle. Wir hören heute zwei Geschichten: die des jungen Samuel und die der ersten Jünger Jesu. In Berufungsgeschichten kann man sich mit der Person identifizieren, die berufen wird, oder mit der Person, deren Aufgabe es ist, mitzuhelfen, die Berufung zu verstehen. In diesem Moment ist meine Aufgabe als Priester die zweite: Ich sollte die Rolle von Eli oder Johannes dem Täufer spielen. Aber das ist nicht nur die Aufgabe des Priesters. Auch Eltern, Katechisten, Erzieher und Freunde üben diese Rolle auf unterschiedliche Weise aus. Eli ist derjenige, der sagt: Nicht ich rufe dich, nicht mir musst du antworten, sondern dem Herr. Johannes sagt: Ich bin nicht der M

Freudig schöpfen aus Jesus, der Quelle des Heils

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Taufe des Herrn – B      Das heutige Fest schließt die Weihnachtszeit ab und trägt dazu bei, ihren SInn zu verdeutlichen.  Christus ist das Wort, das Wort des Vaters, das auf die Erde herabgekommen  und Mensch geworden ist: Warum? Hören wir die Worte des Propheten Jesaja : Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe (Jes 55,10-11).      Christus ist das Wort, das aus dem Mund des Vaters kam. Was ist sein Auftrag, die Mission, die er sicher erfüllen wird, bevor er wieder zum Vater zurückkehrt?      Johannes der Täufer sagt es uns im Evangelium: Er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen (Mk 1,8).      Der Heilige Geist ist die Liebe Gottes, lebendige, persönliche, kraftvolle u

Aus dem Nebel in dein Licht

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Erscheinung des Herrn       Die Ankündigung des Osterfestes, das auf die Verkündigung des Evangeliums vom heutigen Fest des Erscheinung des Herrn folgt, erklärt zusammenfassend die Bedeutung dieses Festes:  „ Die Herrlichkeit Christi ist heute erschienen; immerfort leuchtet sie unter uns auf.”      In der ersten Lesung schenkt uns der Prophet Jesaja (60, 1-6) ein sehr suggestives Bild. Die Völker sind in einen dichten Nebel gehüllt, wie man ihn manchmal am Morgen in den Tälern sehen kann. Aber über dem Volk Gottes leuchtet der Herr, wie auf dem Gipfel eines Berges, der aus dem Nebel ragt und von der Sonne erleuchtet wird.      Alle können die Sonne sehen, aber um sie zu sehen, müssen sie sich bewegen, müssen sie aus dem Nebel herausgehen, müssen sie auf den Gipfel steigen. Das Problem ist, dass nicht alle bereit sind, sich zu bewegen: manche bevorzugen den Nebel!      Herodes zum Beispiel. Er ist in der Dunkelheit seiner Machtgier versunken. Der Nebel ist bequem! Und als er die Nachric