Auf diesen Felsen

 

Hl. Apostel Petrus und Paulus

Die Liturgie feiert heute ein Ereignis: das Martyrium der Apostel Petrus und Paulus in Rom zur Zeit der Christenverfolgung durch Nero um das Jahr 67. Es ist ein so bedeutendes Hochfest, dass es sogar die Feier des Sonntags überragt, denn es feiert die Apostolizität der Kirche, ihr Fundament, dank dem sie direkt und lückenlos auf dem Eckstein Christus ruht, bis hin zum 267. Nachfolger des heiligen Petrus, unserem Papst Leo XIV.

Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen!“ (Mt 16,18).

Die Kirche, in der wir leben, wird vom Nachfolger Petri und den Nachfolgern der Apostel, den mit ihm in Gemeinschaft stehenden Bischöfen, geleitet. Sie wurden nicht aufgrund ihrer eigenen Verdienste ausgewählt. Petrus selbst – die Evangelien bezeugen es deutlich – war ein armer Fischer am See Genezareth, ein schwacher und sündiger Mann. Paulus war sogar – um seine eigenen Worte zu verwenden – einer der „lästerte, verfolgte und verhöhnte“. (1 Tim 1,13). Und doch stehen Petrus und Paulus, wie auch ihre Nachfolger, durch die Gnade Gottes und kraft des Glaubens an der Spitze der Kirche.

Petrus bekennt seinen Glauben, indem er bekräftigt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus bestätigt dies, indem er darauf hinweist, dass nicht Fleisch und Blut – also menschliche Kräfte – ihm das offenbart haben, sondern der Vater im Himmel. Der Glaube, auf dem die Kirche ruht, hängt nicht von menschlicher Wissenschaft und Weisheit ab, sondern von Gott: „Niemand kennt den Vater, nur der Sohn“ (Mt 11,27).

Hier wird uns die Gnade aufgezeigt, Teil einer Kirche zu sein, die eine Wahrheit bekennt, die nicht durch menschliche Erwägungen, sondern durch die Gnade Gottes garantiert ist.

„Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben.“

Die Schlüsselgewalt (vgl. Jes 22,19-23) weist auf die Erteilung einer übertragenen Autorität hin, auf eine stellvertretende Macht; und sie drückt die Aufgabe aus, einzulassen oder auszuschließen. Sie bezieht sich auf eine Urteilskraft, die ihre Stärke nicht aus Fleisch und Blut bezieht, sondern auf die Offenbarung des Vaters zählen kann.

„Was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.“

„Binden und Lösen“ bezeichnen die verbindliche Auslegung des Glaubens, um die Menschen auf dem rechten Weg zu führen. Und der rechte Weg ist sicher nicht der, der die Zustimmung der Welt findet. Die Lesungen der heutigen Messe belegen dies deutlich.

In der Ersten Lesung (Apg 12,1-11) sehen wir, wie das Handeln der Apostel von Anfang an auf Widerstand - nicht nur der Obrigkeiten, sondern auch des Volkes - stieß:

„In jenen Tagen ließ der König Herodes (…) Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert hinrichten. Als er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen.“

In der zweiten Lesung (2 Tim 4,6-18) zeigt Paulus, dass er sich bewusst ist, bald sein Leben für Christus geben zu müssen:

„Ich werde schon geopfert und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe.”

In beiden Fällen siegt die Macht Gottes: Er befreit den gefangenen Apostel, wenn seine Zeit noch nicht gekommen ist, oder er nimmt sein Opfer an und retten ihn in sein himmlisches Reich.

So geschieht es immer in der Kirche: Ungeachtet des Wertes und der Verdienste einzelner Menschen leitet der Herr sie, damit durch sie die Verkündigung des Evangeliums vollenden wird.

Wir sind aufgefordert, dieses Geheimnis im Glauben anzunehmen. Wir schließen uns der Kirche nicht an, als wäre sie eine politische oder kulturelle Bewegung: Wir werden nicht von der Bewunderung für diesen oder jenen Leader bewegt oder von der Tatsache, dass das vertretene Programm mit unseren Vorstellungen übereinstimmt. Nicht Fleisch und Blut bewegen uns, sondern der Glaube an die göttliche Offenbarung.

Bewahren wir daher die kirchliche Gemeinschaft und ahmen wir die Urkirche nach, die für Petrus und Paulus inständig zu Gott betete. Beten wir inständig für den Papst und für unsere Hirten.

🇮🇹

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