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Es werden Posts vom Dezember, 2023 angezeigt.

In den Segen Gottes eingehen

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Hochfest der Gottesmutter Maria Heute tauschen wir alle Glückwünsche aus; wir wünschen uns gegenseitig, dass das beginnende Jahr „gut“, unbeschwert, glücklich sei.  Wir tun gut daran, uns auf diese Weise unser Wohlwollen auszudrücken. Aber wir sind uns auch der Grenzen unserer Wünsche bewusst: Es sind Wünsche, aber Wünsche ändern die Dinge nicht! Es sind Worte, aber menschliche Worte haben oft keinen Einfluss! Die Lesungen dieses Tages laden uns ein, über den Segen nachzudenken. Der Segen ist der Wunsch Gottes. Und der Wunsch Gottes hat unsere Begrenztheit nicht: der Wunsch, den Gott äußert, ändert die Dinge. Mehr noch: das Wort Gottes erschafft eine neue Wirklichkeit! Die erste Lesung (Nm 6,22-27) enthält die Worte, mit denen die Priester des Alten Testaments (die Söhne Aarons), dem Willen Gottes entsprechend, das Volk segnen sollten. Heute hilft uns das Wort Gottes zu entdecken, welch großer Reichtum sich unter diesem einfachen Wort „Segen“ verbirgt. Die erste Bedeutung dieses Wortes

Widerschein der Liebe Gottes

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Fest der Heiligen Familie - B Indem der Sohn Gottes Mensch wurde, erlöste und heiligte er die Welt. Aber das Erste, was er erlöste und heiligte, war natürlich der unmittelbare Kontext, in dem er Mensch wurde: die Familie! Aus diesem Grund wird das Fest der Heiligen Familie am ersten Sonntag nach Weihnachten gefeiert. Aber unsere Feier ist kein einfaches Gedenken an etwas Vergangenes oder das Betrachten eines Bildes der Heiligkeit, die im Himmel ist, in einem unerreichbaren Raum: das Fest der heiligen Familie soll uns helfen, heilige Familien aufzubauen! Das heutige Fest lädt uns ein, den Willen Gottes in Bezug auf die Familie zu entdecken: was ist das Bild der Familie, das Gott im Sinn hatte, als er im Anfang den Menschen als Mann und Frau schuf, sie segnete uns sagte:  Seid fruchtbar und vermehrt euch...Der Mann verlässt Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch. Die Familie sollte im Plan Gottes die Fortsetzung der Schöpfung sein. In gewisser Weise bek

Die Geburt des Lichtes

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Weihnachten „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. “ (Jes 9,1). Unsere Gedanken gehen an die Hirten, die „Nachtwache bei ihrer Herde hielten“ (Lk 2,1-14), als sie durch die Erscheinung der Herrlichkeit Gottes vom Licht umhüllt wurden und, vom Engel geleitet, zum Stall nach Bethlehem gelangten, in dem sie das Jesuskind in einer Krippe fanden.  Im Johannesevangelium heißt es: „In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.   Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst  [...] Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt (Joh 1,4-5.9)”. Um welche „Finsternis” handelt es sich. Und was ist dieses „Licht” von dem die Rede ist? Die Finsternis, die Dunkelheit ist jener Zustand, in dem der Mensch nichts sieht, sich deshalb nicht bewegen kann, nicht weiß, wo er hingehen soll; in dem er die Gefahren und auch die guten Gelegenheiten nicht erke

Die Gabe Gottes annehmen

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  4. Adventssonntag – B Wir sind am letzten Sonntag im Advent angelangt, der sich uns heute als die Zeit des Empfangens offenbart. Das Evangelium (Lk 1,26-38) präsentiert uns das doppelte Geheimnis dieses Empfangens. Gott empfängt Maria in seiner Gnade: Sei gegrüßt, du Begnadete. Und Maria empfängt die Gnade Gottes in ihrem Leben: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast . Gott empfängt, indem er sich Maria hingibt. Maria empfängt, indem sie sich Gott hingibt. Damit unsere Betrachtung zu dieser Seite des Evangeliums fruchtbar wird, müssen wir uns eines Grundsatzes bewusst sein, den uns die Tradition überliefert: Was wir über Maria lesen, kann man auch für die gesamte Kirche und für jede Seele verstehen. [1] Der gesamten Kirche und einem jedem von uns sagt der Herr: Freue dich, denn du hast Gnade gefunden! Das Wohlwollen, die Gunst und die Freundschaft Gottes werden „Gnade“ - auf Latein  gratia -  genannt, weil sie „gratis” sind; eine Gabe, die noch vor jed

Sich zu jeder Zeit freuen?

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  3. Adventssonntag – B Wir haben die Hälfte des Weges erreicht, den dritten Adventssonntag. Versuchen wir, eine Bilanz der Zeit zu ziehen, die wir bisher gelebt haben. Am ersten Sonntag zeigte sich uns der Advent als eine Zeit der Wachsamkeit; am zweiten Sonntag als Zeit des Trostes. Heute stellt sich uns der Advent als eine Zeit der Freude vor. Wir verkünden es in der Eingangsantiphon: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4). Wir hören es in der zweiten Lesung: „Freut euch zu jeder Zeit!“ (1 Thess 5,16). Die erste Lesung zeigt uns die Verwirklichung dieser Ankündigung in der Seele des gläubigen Menschen: „Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott“ (Jes 61,10). Der heutige Antwortpsalm ist eigentlich der Lobgesang der allerseligsten Jungfrau Maria: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“ (Lk 1,46). Wie können wir in dieser Zeit, die gezeichnet ist vo

Seinen Trost bringen

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  2. Adventssonntag – B      Wir alle wissen, dass der Advent eine Zeit des Wartens und der Hoffnung ist. Aber warten und hoffen worauf? Es fällt uns sehr leicht, „religiöse“ Antworten darauf zu geben: Warten auf Christus, auf das Reich Gottes, auf den Herrn, der kommt; Hoffnung auf Rettung, auf Erlösung, auf ewiges Leben, Hoffnung...  Durchaus sehr richtige Antworten, die jedoch Gefahr laufen, bei den Männern und Frauen unserer Zeit, die – wie es scheint – ganz andere Erwartungen haben, nichts auszulösen. Sie warten auf das dreizehnte Monatsgehalt, sie warten auf den Schlussverkauf, sie warten darauf, dass es Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung gibt; sie hoffen, eine Arbeitsstelle zu finden, in Rente gehen zu können, im Lotto zu gewinnen oder Spaß zu haben … So kommt es oft vor, dass wir eine Verkündigung bringen, die – wie man so sagt – „über die Köpfe der Menschen hinweggeht“: Wir reden über „hohe“ Dinge, aber die Leute stehen mit beiden Beinen auf dem Boden (was gut ist), h

Das Meisterwerk

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  Unbefleckte Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria. Der Weg des Advent hat gerade begonnen und heute erfährt er eine Pause. Es ist, wie wenn man in den Bergen wandert und durch einen dichten, dichten Wald aufwärts geht, in den nur kaum Licht einfällt... Und an einem bestimmten Punkt kommt man an eine Lichtung: es gibt keine Bäume mehr, die Sonne erleuchtet alles mit ihrem Glanz und vor unseren Augen öffnet sich ein weiter und wunderbarer Ausblick. Und dann, für einen Moment, hört das Wandern auf. Wir bleiben verzückt stehen, um eine derartige Schönheit zu betrachten. Aber nicht, um dort zu bleiben - um wieder Kraft und Enthusiasmus zu schöpfen, damit auch wir jene Schönheit erreichen, die sich unseren Augen enthüllt hat. Die Schönheit, die wir heute betrachten, ist Maria, das Meisterwerk der Schöpfung und der Erlösung. Das Meisterwerk der Schöpfung ist der Mensch. Ein Wesen, das aus der gleichen Materie gemacht ist, aus dem die Erde und das Wasser, der Himmel und die Sterne gem