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Es werden Posts vom Juni, 2025 angezeigt.

Auf diesen Felsen

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  Hl. Apostel Petrus und Paulus Die Liturgie feiert heute ein Ereignis: das Martyrium der Apostel Petrus und Paulus in Rom zur Zeit der Christenverfolgung durch Nero um das Jahr 67. Es ist ein so bedeutendes Hochfest, dass es sogar die Feier des Sonntags überragt, denn es feiert die Apostolizität der Kirche, ihr Fundament, dank dem sie direkt und lückenlos auf dem Eckstein Christus ruht, bis hin zum 267. Nachfolger des heiligen Petrus, unserem Papst Leo XIV. „ Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen !“ (Mt 16,18). Die Kirche, in der wir leben, wird vom Nachfolger Petri und den Nachfolgern der Apostel, den mit ihm in Gemeinschaft stehenden Bischöfen, geleitet. Sie wurden nicht aufgrund ihrer eigenen Verdienste ausgewählt. Petrus selbst – die Evangelien bezeugen es deutlich – war ein armer Fischer am See Genezareth, ein schwacher und sündiger Mann. Paulus war sogar – um seine eigenen Worte zu verwenden – einer der „lästerte, verfolgte und verhöhnte“. (1 Tim ...

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12. Sonntag im Jahreskreis - C   Das Evangelium dieses Sonntags (Lk 9,18-24) ist uns wohlbekannt. Jesus fragt: Für wen halten mich die Leute? Die Jünger geben unterschiedliche Antworten, stimmen aber darin überein, dass diese Jesus als einen der Propheten der jüngeren Vergangenheit (Johannes der Täufer) oder der fernen Vergangenheit (Elia) betrachten. Dann fragt Jesus die Jünger direkt: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Und Petrus bekennt im Namen aller: Für den Christus Gottes. Jesus ist der Christus, er ist der Messias, aber er ist kein kriegerischer und triumphierender König, wie das Volk es erwartet hatte: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden. Das sind Worte, die wir gut kennen, fast schon auswendig. Und doch erfordern sie immer noch unsere Aufmerksamkeit. Die Juden, selbst die Apostel, erwarteten einen Messias, der ihnen pol...

Der Mittelpunkt der Welt

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  Hochfest des Leibes und Blutes Christi – C Die zweite Lesung der heutigen Messfeier (1 Kor 11,23-26) ist ein wertvoller Schlüssel zum Verständnis der Bedeutung unseres Festes. In ihr erklärt der heilige Paulus zunächst, dass die von ihm überlieferte eucharistische Lehre vom Herrn empfangen worden ist. „Herr“ ist der Titel des auferstandenen Christus: Die Eucharistie gehört zur Welt der Auferstehung. Paradoxerweise ist sie aber auch das Sakrament des Todes Christi: Sie lässt sich nicht trennen von der Erinnerung an die Nacht, in der er ausgeliefert wurde. Die Einsetzung der Eucharistie ist im Zeichen des Brotes und des Kelches und in den Worten, die sie begründet und auslegt: „Das ist mein Leib für euch…das ist der Neue Bund in meinem Blut.” Der Neue Bund ist das Reich, das aus der Hingabe Jesu geboren wurde. Die Eucharistie präsentiert sich klar als geheimnisvolle, aber reale Vorwegnahme des Kreuzesopfers. Es ist die Gegenwart des einen Opfers Christi zu allen Zeiten u...

Ein christlicher Gott

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Dreifaltigkeitssonntag - C Ein Theologe begann sein vor einigen Jahrzehnten veröffentlichtes Buch mit dieser Frage: „Ist der Gott der Christen ein christlicher Gott?“ Und er fuhr fort: „Diese scheinbar paradoxe Frage stellt sich spontan, wenn man bedenkt, wie sich viele Christen ihren Gott vorstellen. In ihrem Reden sprechen sie von ihm und beziehen sich dabei auf eine vage göttliche „Person“, die mehr oder weniger mit dem Jesus der Evangelien oder einem nicht näher bestimmten himmlischen Wesen identifiziert wird. Im Gebet sprechen sie mit diesem eher undefinierten Gott, während ihnen die Art und Weise, wie die Liturgie uns durch Christus, im Heiligen Geist, zum Vater beten lässt, fremd - um nicht zu sagen abstrus - erscheint: Man betet zu Gott, aber man versteht es nicht, in Gott zu beten! (B. Forte). Ein anderer Theologe ging so weit, zu sagen: Wenn die Trinitätslehre als falsch erklärt und abgeschafft würde, könnte selbst nach einem solchen Eingriff ein großer Teil der religiösen ...

Die Kraft des Geistes

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  Pfingsten – C Das Pfingstfest ist eine echte Prüfung für unseren Glauben. Ich will sagen: für den Glauben der Hirten der Kirche, der Ordensleute, der praktizierenden Christen. Oft hören wir in unserem Umfeld ängstliches, hoffnungsloses und damit letztendlich atheistisches Reden. Es heißt, die Welt sei zu zerstreut, um vom Wort des Evangeliums erreicht zu werden; die jungen Menschen seien zu sehr mit ihren Handys beschäftigt, um sich ernsthaft Fragen zu stellen; die Oberflächlichkeit greife um sich, niemand schenke unserer Verkündigung Beachtung, wir selbst seien nur wenige und unvorbereitet ... Das sind alles Gedanken, die sicherlich einen realistischen Hintergrund haben: Sie erkennen die schwierige Lage der Menschen und der Kirche in einer von Sünde geprägten Welt an. Aber es sind atheistische Gedanken, weil sie die Kraft des Heiligen Geistes verkennen. Der Heilige Geist ist die Frucht von Ostern. Jesus war jenes Weizenkorn, das - nachdem es in die Erde gefallen war – ...