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Christi Himmelfahrt

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Am Fest der Himmelfahrt des Herrn feiern wir ein Ereignis, das uns in der ersten Lesung (Apg 1,1-11) bildhaft vor Augen gestellt wird. Aber was dieses Ereignis für uns bedeutet, lesen wir aus den Worten von Paulus in der zweiten Lesung (Eph 4,1-13): Er stieg hinauf zur Höhe   und erbeutete Gefangene,   er gab den Menschen Geschenke Christus Jesus entfernte sich sich mit seiner Himmelfahrt nicht von uns: Er führte uns in die Wohnung des Vaters ein,  der über allem und durch alles und in allem ist .  Er hat seine Gaben an uns verteilt, das heißt, er hat uns fähig gemacht, das Werk zu vollbringen, zu dem er uns beruft.  Und was ist das für eine Werk? Wir lesen es deutlich im Evangelium (Mk 16,15-20): „ Geht hinaus in die ganze Welt   und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!   Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet;   wer aber nicht glaubt,   wird verdammt werden.” Die Mission ist kein  Optional: Es geht um die Rettung der Welt! Die Welt ist im Tod - man muss sich nur umsehe

Das Wort "Liebe"

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  6.  Ostersonntag  – B An diesem Sonntag haben sowohl das Evangelium (Joh 15,9-17) als auch die zweite Lesung (1Joh 4,7-10) als Thema die Liebe. Ein  faszinierendes  Wort, aber so schwer greifbar – bis zu dem Punkt, dass es manchmal jegliche Bedeutung verliert. Das Wort „Liebe“ fasziniert uns, weil es ein Versprechen von Freude in sich zu bergen scheint. Es öffnet für die Hoffnung, dass alle unsere Wünsche vollständig erfüllt werden. Es bezieht den Geist, das Herz und die Sinne, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft mit ein. Die Liebe ist eine Verheißung von Totalität und Ewigkeit. Aber die Liebe erweist sich uns auch als schwer fassbar, weil das Versprechen, das sie enthält, vage erscheint und vor allem, weil wir dem Wort „Liebe“ an sich keine klare Bedeutung geben können. In der  zweiten  Lesung (1Joh 4,7-10) lesen wir, dass  die Liebe aus Gott ist  und sogar, dass  Gott die Liebe ist . Wir alle kennen diese Aussage und sehen darin – zu Recht – die zentrale Bestätigung un

Die Rebe und der Weinstock

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  5. Sonntag der Osterzeit – B. Heute hören wir im Evangelium ein Gleichnis, das von entscheidender Bedeutung ist, um den Sinn des Christentums zu verstehen (Joh 15,1-8). Das Christentum ist sicherlich eine Lehre, aber sich zu dieser Lehre zu bekennen bedeutet noch nicht, Christ zu sein; das Christentum beinhaltet eine moralische Verpflichtung, aber diese Moral zu beachten, bedeutet noch nicht, Christ zu sein; das Christentum drückt sich in einem Kult aus, aber diesen Kult zu praktizieren bedeutet noch nicht, Christ zu sein. Christ sein bedeutet, aus Christus zu leben, wie die Rebe vom Weinstock lebt. Es bedeutet, eins mit Christus zu sein, in einer Gemeinschaft, die sich in einem gemeinsamen Fruchtbringen ausdrückt. Es bedeutet, Gegenstand des Wirkens des Vaters zu sein, der für uns Sorge trägt, weil er für Christus Sorge trägt. „Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben.” Das Bild des Weinstocks und der Reben muss in seinem ganzen sakramentalen Realismus verstanden werden: Wir sind R

Der Hirt und die bezahlten Knechte

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Vierter Sonntag der Osterzeit – B. An diesem „Sonntag des Guten Hirten“ feiert die Kirche den Weltgebetstag für geistliche Berufungen, der 1964 vom heiligen Papst Paul VI. ins Leben gerufen wurde. Das Herz des Papstes war besorgt aufgrund des Mangels an Arbeitern für die Ernte des Herrn: „Es sind wenige, im Vergleich zum gestiegenen Bedarf an pastoraler Sorge; wenige, angesichts der Erfordernisse der modernen Welt, angesichts ihrer bebenden Unruhe und ihres Bedürfnisses nach Klarheit und Licht; das alles braucht verständnisvolle, offene Meister und Väter, die auf dem Stand der Dinge sind. Es sind wenige angesichts jener, die – wenn sie auch weit weg, gleichgültig oder feindlich gestimmt sind – trotzdem im Priester ein lebendiges, untadeliges Beispiel für die Lehre wollen, die er bekennt ( Radiobotschaft zum 1. Welttag für geistliche Berufungen , 11. April 1964). Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte” (Joh 10,11.14): Es gibt keinen anderen! All diejenigen, die den pastoralen Dienst in der

Das wäre doch zu schön!?

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  Dritter Sonntag der Osterzeit - B An diesem dritten Ostersonntag betrachten wir die vier Aspekte der Auferstehung: die Tatsache, die Bedeutung, die Verkündigung, die Wirkung. Zunächst  die Tatsache : Das Evangelium (Lk 24,35-48) führt uns in den Abendmahlssaal, während die beiden Jünger von Emmaus reden und den anderen berichten, wie sie Jesus in dem Wanderer erkannten, der mit ihnen unterwegs gewesen war, der ihnen die Heilige Schrift erklärt und sich in ihnen offenbart hatte, als sie das Brot brachen. Was waren die Gefühle der Jünger an diesem Abend? Lukas berichtet uns, dass ihnen bereits am Morgen durch die Frauen die Auferstehung verkündet worden war; aber es ist leicht, den Frauen nicht zu glauben ... Dann kam sogar Simon Petrus, der Anführer, und sagte, dass ihm der auferstandene Jesus erschienen sei ... Aber die Zweifel blieben: Es ist auch schwer, den Worten eines Mannes zu glauben, wenn er allein ist... Dann diese beiden aus Emmaus: Die Sache fängt an, glaubwürdig zu werden

Friede sei mit euch!

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  Zweiter Son\ntag der Osterzeit In dieser Zeit, die von Kriegen und Zerstörung gezeichnet ist, an diesem Fest der göttlichen Barmherzigkeit, kommt uns der auferstandene Jesus entgegen und sagt dreimal: „Friede sei mit euch!“ (Joh 20,19.21.26). Die Verkündigung des Friedens kann nicht oberflächlich geschehen. Schon der Prophet Jeremia musste das zu seiner Zeit feststellen: Die Wunde meines Volkes wollen sie oberflächlich heilen, indem sie rufen: Friede, Friede! Aber kein Friede ist da (vgl. Jer 6,14; 8,11); und diese Gefahr besteht auch für uns. Es ist leicht eine vage tröstende, schwach ermutigende, faul beruhigende Verkündigung zu bringen: ja, Friede, Friede - aber kein Friede ist da. Nicht umsonst zeigt Jesus, sobald er „Friede sei mit euch“ sagt, seine Hände und seine Seite: Es handelt sich um einen Frieden, der teuer bezahlt worden ist, zum Preis seiner Wunden. Das Tagesgebet der Messe bittet heute, dass „wir immer tiefer erkennen, wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereini

Er lebt!

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  Ostern „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. Wir werden dann auch als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt” (1 Kor, 14-15).  Das Christentum steht und fällt mit der Wahrheit des Zeugnisses, dass Christus von den Toten auferstanden ist. Das Christentum basiert auf einem Fakt: Wenn du diesen Fakt, nämlich die Auferstehung Christi, wegnimmst, nimmst du das Christentum weg: es würde sich - so sagt der heilige Paulus - in eine Religion „im Widerspruch zu Gott“ verwandeln. Vielen erscheint das übertrieben: Sie sagen, dass auch jemand, der nicht an die Auferstehung Jesu als historische Tatsache glaubt, aus der christlichen Tradition eine Reihe guter und richtiger Vorstellungen über Gott, über den Menschen, über die Moral sammeln kann: kurzum eine religiöse Vorstellung der Welt, die hilft, gut zu leben. Aber diese Religion ist etwas Totes. Man ist