Bemüht euch durch die enge Tür zu gelangen!
21. Sonntag im Jahreskreis – C
Die Worte Jesu im Evangelium von diesem Sonntag (Lk 13,22-30) sind sehr hart. Und doch sind sie Evangelium! Sie sind „frohe Botschaft“, eine Botschaft der Erlösung. Genau darum geht es. Jesus verkündet die Erlösung und deshalb kommt die Frage auf:
„Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?“ Er sagte zu ihnen: „Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.“
Die Erlösung ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist ein Geschenk und sie ist für alle. Die erste Lesung (Jes 66,18-21) sagt uns, dass alle Völker und Sprachen zum heiligen Berg des Herrn gerufen werden, um seine Herrlichkeit zu sehen. Aber sie ist kein garantiertes Geschenk. Sie ist eine offene Tür, aber sie ist eng: Es erfordert Anstrengung oder – wie man besser übersetzen könnte – einen Kampf. Und die Gegner sind immer dieselben: die Welt, das Fleisch und der Teufel. Die Welt schlägt Werte und Lebensstile vor, die der Erlösung entgegenstehen. Das Fleisch – unsere Schwäche – verleitet uns dazu, sie anzunehmen, und der Teufel nutzt beides, um uns zum Bösen zu führen.
In diesem Kampf gibt uns der Herr alle Werkzeuge, Hilfen und die Kraft zum Sieg. Der heilige Paulus sagt, dass wir alles „überwinden“ (vgl. Röm 8,37). Aber wir müssen kämpfen. Wir müssen den Mut haben, ein klares „Ja“ zu sagen zu unserem Herrn und ein klares „Nein“ zu sagen zu allem, was ihm entgegengesetzt ist. Die Tür ist eng und die Zeit begrenzt.
Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: „Herr, mach uns auf!“, dann wird er euch antworten: „Ich weiß nicht, woher ihr seid.”
Es ist eine Geschichte, aber sie spielt in der Zukunft: Es ist eine Voraussage. Es wird jemandem passieren – und dieser „Jemand“ könnten wir sein. Der Herr könnte zu uns sagen: „Ich weiß nicht, woher du bist.“ Ich kenne deinen Ursprung, deine Herkunft nicht. Unser Verhalten, unsere Gedanken, unsere Gefühle … woher kommen sie? Wenn sie von ihm kämen, würde der Herr sie wiedererkennen!
Dann werdet ihr anfangen zu sagen: „Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt.“
Es gab Kontakt mit dem Herrn, aber das reicht nicht. Wir mussten seine Jünger werden. Es gibt die Versuchung, zu denken, dass der Kontakt, die traditionelle, kollektive, selbstverständliche Zugehörigkeit ausreichen würde. Und es ist leicht, dieser Versuchung zu erliegen. Stattdessen ist heute, mehr denn je, eine Entscheidung erforderlich. Vor fünfzig Jahren vielleicht war die Sache klarer, weil sich dem Glauben ein starker Atheismus entgegenstellte, der eine entschiedene Haltung erforderte; heute aber ist alles „schwach“, sowohl der Unglaube als auch die Zugehörigkeit. Aber für die schwache Zugehörigkeit ist die Tür verschlossen.
„Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan!“
Das Unrecht besteht darin, Gott nicht zu geben, was Gottes ist, den Herrn nicht als Herrn anzuerkennen und den Nächsten nicht wie sich selbst zu behandeln.
Der Tisch des Reiches Gottes nimmt Menschen aus allen Zeiten (Abraham, Isaak, Jakob, alle Propheten …) und aus allen Teilen der Welt (aus Osten und Westen, Norden und Süden) auf. Ausgeschlossen sind nur diejenigen, die sich ihrer Erlösung sicher glaubten, ohne sich wirklich für Gott und seinen Christus entschieden zu haben.
Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein, und da sind Erste, die werden Letzte sein.
Einige von denen, die auf dieser Erde als „Erste“ erscheinen und gelten – und doch nicht kämpfen, um durch die enge Tür der Bekehrung zu gehen – werden Letzte sein; während andere, die auf dieser Erde als „Letzte“ gelten – Zöllner und Dirnen (vgl. Mt 21,31) – dank ihrer Bekehrung Erste sein werden.
Wir haben am Anfang gesagt, dass diese Worte Jesu hart sind. Aber sie sind, wie immer, Worte der Liebe. Sie sind eine Zurechtweisung. In der zweiten Lesung heißt es (Hebr 12,5-7.11-13):
„Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn und verzage nicht, wenn er dich zurechtweist! Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat. Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet! Gott behandelt euch wie Söhne.”
Seine Worte können uns in einem ersten Moment beunruhigen, doch wenn wir sie annehmen, werden sie zu unserer Stärke:
Darum macht die erschlafften Hände und die wankenden Knie wieder stark, schafft ebene Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern vielmehr geheilt werden!
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