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Es werden Posts vom Februar, 2025 angezeigt.

Der Baum und seine Früchte

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  8. Sonntag im Jahreskreis – C In der ersten Lesung (Sir 27,5-8) und im Evangelium (Lk 6,39-45) dieses Sonntags finden wir das gleiche Bild. Im Buch Sirach heißt es: Den guten Boden eines Baumes bringt seine Frucht zum Vorschein; so das Wort die Gedanken des Herzens. Und Jesus erklärt es noch deutlicher: Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt. Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund. Wir sind also aufgerufen, über unser Reden und unsere Gespräche nachzudenken. Wir wissen, dass Worte Gewicht haben: Sie können verletzen oder trösten, aufmuntern oder traurig machen, aufbauen oder zerstören. Der heilige Paulus rät:  „ Über eure Lipp...

Liebt!

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  7. Sonntag im Jahreskreis – C Die Seite des Evangeliums, die wir heute hören (Lukas 6,27-38), ist sehr bekannt und zugleich äußerst umstritten. Uns trifft die Betonung der Pflicht, die Feinde zu lieben und die Unentgeltlichkeit dieser Liebe, die uns geboten wird: Denen, die uns hassen, Gutes tun; leihen, ohne zu hoffen, etwas zurückzubekommen; den Undankbaren Wohltaten zukommen lassen… Und wir fragen uns, wie es möglich ist, das Gebot Jesu in unsere konkreten Situationen zu übertragen, ohne es zu verfälschen.  Als erstes müssen wir auf den Satz achten, mit dem der Herr seine Predigt einleitet: „Euch, die ihr zuhört, sage ich…“. Jesus legt hier kein politisches Programm vor: Sein Appell ist ein persönlicher Appell. Es ist kein Projekt, um die Welt zu verändern: es ist ein Programm, um das Herz zu verändern – und wenn die Herzen einmal verändert sind, würde sich als Konsequenz auch die Welt ändern.  Achten wir auf den Ton der Predigt: Uns wird nicht gesagt, dass wir bestr...

Pilger der Hoffnung

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  6. Sonntag im Jahreskreis – C Das Thema des Heiligen Jahres, das wir gerade feiern, lautet „Pilger der Hoffnung“. Wir sollten nicht zu schnell sagen, dass das Thema „die Hoffnung“ ist, denn so würden wir Gefahr laufen, zu vergessen, dass die Hoffnung uns zu  Pilgern  macht. Die Hoffnung gefällt und fasziniert uns. Sie gefällt uns, weil sie ein positives Wort ist, und sie fasziniert uns, weil sie ein vages Wort ist. Mit einem angesagten Adjektiv könnte man sie als „inklusiv“ bezeichnen, weil sie alles einschließt - mit dem Risiko, nichts auszudrücken als einen gewissen Optimismus, der im Wesentlichen unbegründet und unbestimmt bleibt. Doch ein derartiger Optimismus kann niemals eine Pilgerreise motivieren. Ein Pilger ist jemand, der ein ganz bestimmtes Ziel hat und eine klare Route, um es zu erreichen. Die Bibeltexte dieses Sonntags können helfen, unsere Gedanken klarer zu machen. In der zweiten Lesung (1 Kor 15,12-20) wird dem Wort „Hoffnung“ eine präzise Ergänzung beig...

Gefischt und Fischer

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  5. Sonntag im Jahreskreis – C „Von jetzt an wirst du Menschen fangen.“ Diese Worte sind an Simon Petrus gerichtet. Aber Simon Petrus – das wissen wir – repräsentiert die Kirche. Und in der Tat ist er nicht der einzige Fischer, der in der Erzählung des heutigen heutigen Evangeliums (Lk 5,1-11) den Beruf wechselt. Was bedeutet es, „Menschenfischer“ zu sein? Bis zu diesem Tag hatte Simon Fische aus dem Wasser gezogen; von diesem Moment an soll er die Menschen in das Reich Gottes ziehen.  Es gibt in der italienischen Liturgie einen Hymnus, der den Herrn mit folgenden Worten anruft: „Ohne dich versinken wir / in einem tiefen Strudel / aus Sünden und Finsternis.“ Jesus ist gekommen, um uns aus diesem Strudel herauszufischen. Das ist die erste Wahrheit, die wir heute betonen müssen: Alleine retten wir uns nicht. Unser Wissen, unsere Mittel, sogar unsere edelsten Gefühle und erhabensten Gedanken reichen nicht aus, uns dem Bösen zu entreissen. Jesu ist der einzige Retter.  Aber ...