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Es werden Posts vom Dezember, 2024 angezeigt.

Gottesmutter

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  Hochfest der Gottesmutter Maria Während die Welt Neujahr feiert, feiert die Kirche die Gottesmutter Maria und widmet diesen Tag einem besonderen Gebet für den Frieden.  Der Titel „Gottesmutter“ ist ein Zeichen des Friedens, vor allem unter Christen, denn er wird nicht nur von den Katholiken und Orthodoxen, sondern auch von den Protestanten anerkannt. Wenn Maria für uns so wichtig ist, dann deshalb, weil sie die Mutter Jesu ist, die Mutter des Sohnes Gottes. Wenn man in bestimmten Kreisen, auch in katholischen, dazu neigt, Maria zu vergessen, liegt das daran, dass wir das Christentum zu einer Abstraktion gemacht haben - und Abstraktionen brauchen keine Mutter. Wir machen das Christentum zu einer Abstraktion, wenn wir es auf eine Reihe von Werten, Gefühlen, ethischen Verpflichtungen reduzieren ... und vergessen, dass das Christentum ist, Jesus Christus annehmen, der im Fleisch gekommen ist: Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau (Gal 4,4). Pa...

Freiheit und Gehorsam

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  Fest der Heiligen Familie – C Am Sonntag nach Weihnachten feiern wir jedes Jahr das Fest der Heiligen Familie. Warum? Weil der Sohn Gottes in einer Familie geboren wird. Jesus ist gekommen, um die Menschheit zu retten, die an sich gut ist, aber Befreiung braucht. Und sein Heilswerk beginnt ausgehend von der Familie, die die menschlichste aller Realitäten und daher die beste und der Befreiung am meisten bedürftige ist. Wir müssen jedoch gut verstehen, was Befreiung bedeutet, worin die Freiheit besteht, die Jesus bringen will. Im heutigen Evangelium (Lk 2,41-52) werden uns die Eltern Jesu als fromme Menschen vorgestellt, die „jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem gingen“.  Das Gesetz schrieb diese Pilgerfahrt für männlichen Israeliten vor, die das dreizehnte Lebensjahr vollendet hatten. Die Tatsache, dass auch Maria und Jesus, der noch keine dreizehn Jahre alt war, dorthin gingen, zeugt von einer Frömmigkeit, die über das geforderte Minimum hinausgeht. Die Wallfahrt ist kei...

Das Licht ist da!

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Weihnachten 2024 Wir feiern Weihnachten. „Feiern“ bedeutet nicht einfach, sich an das zu erinnern, was vor zweitausend Jahren geschehen ist: Es bedeutet, sich bewusst zu werden, dass das damals Geschehene dem, was heute geschieht, einen Sinn gibt. Die Lesungen dieses Hochfestes sind geprägt von einem ständiger Kontrast zwischen Dunkelheit und Licht. Ich denke, dass viele von uns die Erfahrung gemacht haben, was es bedeutet, in der Dunkelheit zu sein, keinen Sinn in den Dinge erkennen zu können, die Welt nicht zu verstehen, die anderen nicht zu verstehen, sich selbst nicht zu verstehen... Und an einem bestimmten Punkt passiert es, dass das Licht Christi in unserem Leben aufleuchtet und alles wird klar! Aber danach kann es leider geschehen, dass „die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen“ (vgl. Mk 4,19) uns wieder zurück in die Dunkelheit fallen lassen. Und hier bringt die Weihnachtsfeier segensreich das Licht zurück! Das Licht Christi ist ein...

Die Hoffnung

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  4. Adventssonntag -C Der Advent ist die Zeit, in der wir unsere Hoffnung feiern. Es ist wichtig, darüber nachzudenken, insbesondere an der Schwelle des Jubiläumsjahres 2025, dem der Papst gerade dieses Thema gegeben hat: Christus, unsere Hoffnung. Nur derjenige, der erkennt, dass ihm etwas fehlt, kann hoffen. Hoffen bedeutet, darauf zu vertrauen, dass uns das gegeben wird, was uns fehlt. In der Verkündigungsbulle des Jubiläums stellt der Papst fest, dass einerseits alle auf etwas hoffen, dass sie den Wunsch und die Erwartung des Guten im Herzen tragen, auch wenn sie nicht wissen, was der morgige Tag bringen wird. Andererseits aber führt die Unvorhersehbarkeit der Zukunft auch zu widersprüchlichen Gefühlen, so „begegnen wir oft entmutigten Menschen, die mit Skepsis und Pessimismus in die Zukunft blicken, so als ob ihnen nichts Glück bereiten könnte“ [i] . Die Hoffnung schwindet, wenn wir uns auf unsere eigenen Kräfte verlassen und natürlich finden, dass diese nicht ausreichen. Wir...

Freut euch!

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  3. Adventssonntag – C Dieser Sonntag, der „Gaudete“ genannt wird, hat seinen Namen vom ersten Wort der Eingangsantiphon, die dem Text entnommen ist, den wir in der zweiten Lesung ausführlicher hören (Phil 4,4-7): „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe“. Es ist nicht möglich, sich an die Traurigen zu wenden und ihnen einfach zu sagen „Freut euch“. Wenn wir wollen, dass sie sich freuen, dann müssen wir ihnen einen Grund dafür geben. Und genau das macht der heilige Paulus: Der Grund zur Freude liegt in der Tatsache, dass der Herr nahe ist.  Auch der Prophet in der ersten Lesung (Zef 3,14-17) drückt sich so aus. Das Volk wird geplagt von der Angst vor dem Feind auf der einen Seite und der Depression aufgrund der eigenen Schwachheit auf der anderen. Aber der Herr ist nahe! „Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil ...

Voll der Gnade

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  Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria „Unbefleckt“ bedeutet „ohne Makel (der Sünde)“. Es ist ein marianischer Titel, der eine wichtige Wahrheit unseres Glaubens zum Ausdruck bringt; es ist ein kostbarer Titel. Und doch drückt er – wie es bei unseren Worten immer geschieht – nicht das ganze Geheimnis aus, sondern nur einen Teil. Tatsächlich beschränkt sich dieser Titel darauf, zu sagen, was Maria nicht ist : Sie ist nicht befleckt. Und was Maria nicht hat: Sie hat keine Sünde. Ich denke, wir sollten versuchen, diesen Titel in unserer Überlegung ins Positive zu wenden. Bei der Erschaffung der Jungfrau Maria hat Gott sie nicht nur vor dem Bösen bewahrt , er hat sie auch mit allem Guten bekleidet . Aus diesem Grund werden ihr in der Antiphon der heutigen Messe folgende Worte zugeschrieben: Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mante...

Hoffnung, Geschichte und Prophetie

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  2. Adventssonntag - C Was ist die Hoffnung? Ich würde sagen, es ist die Fähigkeit ist, Geschichte und Prophetie zusammenzuhalten. Das Evangelium, das uns an diesem Adventssonntag präsentiert wird, ist genau das: ein historischer Bericht un d ein prophetischer Text gleichzeitig. Es verfügt über die chronologische und geografische Präzision der Geschichte; es hat die Energie und den Elan der Prophetie. Es fügt Gottes Heil in den historischen Rahmen der Zeit ein und deshalb erleuchtet es die dunklen Seiten unseres Lebens in der Zeit, ermuntert und in unserer Traurigkeit, indem es uns ein Ziel der Freude anzeigt. 1. Geschichte Nur wenige Male in der gesamten Heiligen Schrift stoßen wir auf Passagen wie diese, die so sehr auf historische Präzision bedacht sind: im wievielten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius war es, und wer war Statthalter von Judäa, wer war Tetrarch von Galiläa und wer von Abilene, und wer waren die Hohenpriester... Warum so viel pingelige Genauigkeit...